Frau beim Tanken

Hohe Preisschwankungen beim Autokauf: Teurer Dezember, günstiger Januar

  • Falscher Kaufzeitpunkt kostet Neuwagenkäufer:innen durchschnittlich mehr als 3.600 Euro
  • Barclays Preisradar verzeichnet Einsparpotenzial von mehr als zehn Prozent beim Kauf von Gebrauchtfahrzeugen
  • Verbraucher:innen haben durch Preisschwankungen im Jahr 2022 für Pkw und Zubehör etwa 6. Mrd. Euro zu viel gezahlt

Hamburg, 29. August 2023

Wer beim Autokauf Geld sparen möchte, sollte nicht nur auf Ausstattung und Größe achten, sondern wenn möglich auch auf den Kaufzeitpunkt. Sowohl Gebraucht- als auch Neuwagen unterliegen innerhalb eines Jahres starken Preisschwankungen. Zu diesem Ergebnis kommt der Barclays Preisradar, für den erstmals die Intensität von Preisschwankungen diverser Produkte und Dienstleistungen ausgewertet wurde. Als Basis dienen die Daten aus dem Verbraucherpreisindex des Statistischen Bundesamts. Günstigster Monat für den Pkw-Kauf ist demnach der Januar, im Dezember hingegen müssen Autokäufer mit vergleichsweise hohen Preisen rechnen.

Der Analyse zufolge lag der Preisunterscheid bei Neuwagen zwischen dem günstigsten und teuersten Monat im Jahr 2022 bei rund 7 Prozent. Gemessen am Neuwagen-Durchschnittspreis von 53.525 Euro, den eine ADAC-Untersuchung ermittelte, entspricht das einem Einsparpotenzial von mehr als 3.600 Euro.1  Bei Gebrauchtfahrzeugen sind es sogar 11,5 Prozent. „Wer beim Autokauf flexibel agieren kann, sollte daher unbedingt den idealen Kaufzeitpunkt abwarten. Ist dies nicht möglich, muss man unter Umständen deutlich tiefer in die Tasche greifen“, sagt Tobias Grieß, CEO des europäischen Privatkundengeschäfts von Barclays.

Doch nicht nur beim Kauf von Neu- und Gebrauchtwagen können Verbraucher:innen Geld sparen, auch bei Zubehörprodukten rund ums Auto kann der Kaufzeitpunkt für einen Unterschied im Portemonnaie sorgen. So schwankten die Preise beispielsweise von Autoreifen im Jahresverlauf 2022 um 10,2 Prozent mit einem Preistief im Januar. Einen Reifenwechsel im November sollten Autofahrer nach Möglichkeit nicht vornehmen. Auch bei Autopflegeprodukten schwankten die Preise im Jahresverlauf erheblich (9,8 Prozent), gefolgt von Scheibenwischerblättern (8,7 Prozent) sowie Motoröl (8,5 Prozent). Mit Blick auf die tatsächlichen Konsumausgaben für Autos und Produkte mit Automobilbezug haben Verbraucher:innen im Jahr 2022 rund 6 Mrd. Euro für Pkw und Zubehör zu viel gezahlt.

Dabei können Autofahrer durch smartes Timing häufig Geld sparen, erklärt Tobias Grieß: „Wir beobachten, dass unsere Kunden bei der Nutzung der Kreditkarte immer häufiger von der Option Gebrauch machen, einzelne Käufe in Ratenzahlungen umzuwandeln. Dies kann gerade bei großen Preisschwankungen sinnvoll sein, zum Beispiel dann, wenn die Ersparnis den zu leistenden Zins übersteigt.“

Da sich die im Barclays Preisradar ermittelten Preisschwankungen auf Durchschnittspreise beziehen, fällt das mögliche Einsparpotenzial für Verbraucherinnen und Verbraucher dabei häufig noch höher aus. So dürfte die Differenz zwischen dem günstigsten und dem höchstmöglichen Preis eines Produktes im Jahresverlauf den ermittelten Durchschnittswert sogar noch deutlich übersteigen. 

Hinweis zur Methodik: Der „Barclays Preisradar“ ist ein Datentool, welches das Unternehmen Barkow Consulting auf Basis von Daten des statistischen Bundesamts und mithilfe des proprietären Analysemodells BC Consumer Data für Barclays entwickelt hat. Das Tool ermöglicht die Auswertung der Höhe und des Effekts von Preisschwankungen der Jahre 2015 bis 2022 für sämtliche Produkte und Dienstleistungen, die in den Verbraucherpreisindex von Destatis einfließen.

1 Quelle: ADAC